Hardware --- Kameras --- Nikon D7000

Anfang 2013 hatte ich beschlossen mir eine neue DSLR zuzulegen. Die alte D70s machte zwar subjektiv noch gute Fotos, aber ein findiger Fotofachverkäufer hatte mir eingeredet, dass der Dynamikumfang bei diesem Modell ja nicht so das wahre sei.

Zur Wahl stand ursprünglich die D90, dann kam die D7000 hinzu und die D7100 landete auf der Beobachtungsliste. 


D90 vs. D7000 oder darf es etwas mehr sein

Bei den beiden Nikon DSLR D90 und D7000 handelt es sich ja um geradezu klassische Kontrahenten. In den Print-Medien wird der Sensor der D90 immer wieder gelobt. Gunther Wegner hat seinen eigenen Vergleich angestellt, der durchaus lohnt gelesen zu werden.

Was für die D90 spricht:
  • Der Preis auf dem Gebrauchtmarkt
  • Der gute Rauschabstand
Was für die D7000 spricht:
  • Die bessere Ausstattung
  • Die größere Anzahl von Pixeln
Oder etwas mehr:

Was für die D7100 spricht:
  • noch mehr Ausstattung
  • noch besserer Sensor

Was für das Vollformat spricht:
  • sowieso alles besser

Warum die D7000

Ich fange mal von hinten an: Die D7100 war gerade auf dem Markt, hoch gelobt, aber gebraucht quasi nicht zu bekommen. Der Mehrpreis von 400 € im Vergleich zu einer gebrauchten D7000 war für mich nicht zu rechtfertigen. 

Vollformat: Ach Vollformat... Ein Wort wie Magie - aber nun echt teuer. Und damit meine ich nicht nur den Body (es sei denn, man ist mit einer musealen D1 zufrieden) - sondern auch die Linsen kosten ihren Preis. Und davon bin ich überzeugt, wenn man sich einen Ferrari kauft, dann darf man nicht am Motor sparen. 

Damit blieben die D90 und die D7000. Beide von Nikon, beide mit DX-Sensor und AF-Motor im Gehäuse. Damit konnte ich auf jeden Fall die bestehenden Objektive weiter nutzen (die 3000er und 5000er Serie von Nikon fiel aus, weil dort kein Motor im Gehäuse verbaut ist).

Ich habe mich für die D7000 entschieden. Drei Dinge waren abzuwägen: Die Ausstattung (für mich insbesondere der LiveView), der Rauschabstand und die Anzahl der Pixel auf dem Sensor. 

Der erste Punkt ging an die D7000. Bei den beiden anderen war Unentschieden. Was war mir wichtiger, der Rauschabstand oder die Megapixel. Ich mag es gar nicht sagen. Es sind die Megapixel. Dabei geht es mir ganz persönlich darum, dass ich mehr Freiheit habe, das Bild im Nachhinein beschneiden zu können. Fotografieren unter widrigen Lichtverhältnissen ist für mich dagegen nicht so sehr Thema. Wenn ich kein Licht habe, dann mache ich mir welches (siehe auch www.strobist.com). Wenn das nicht geht, bleibt das Stativ. Dafür nehme ich auch in Kauf, dass ich mich ab und zu (aber wirklich nicht oft) ärger, dass das Bild ein wenig mehr rauscht, als wenn ich die D90 genommen hätte. Wohl möglich, dass ich es aber auch gar nicht bemerke, da wir hier wohl nicht von Klassen- sondern eher von graduellen Unterschieden sprechen.

Soweit die Dinge, die ich mehr oder weniger vor dem Kauf abgewogen habe. Wie bereits angedeutet habe ich die Kamera gebraucht beim Händler erstanden und habe sie das letzte halbe Jahr viel genutzt. Sie ist mein erstes Arbeitswerkzeug, wenn es um Fotografie geht. Dennoch war der erste Kontakt nicht ohne Enttäuschung.


Die D70 hatte mittlerweile 7 Jahre auf dem Gehäuse. Die Megapixel hatten sich von 6 auf 16 fast verdreifacht. Mit der Fujifilm X10 hatte ich mittlerweile eine Kompaktkamera, die ein hervorragendes Bedienkonzept aufzuweisen hat. Als ich also zum ersten Mal die D7000 in den Händen hatte, trat so was wie Ernüchterung ein. 

Die Bilder waren besser. Ja - aber wird das wirklich jemandem auffallen, der nicht so genau hin guckt. Und das Bedienkonzept... das war - wie soll ich sagen: "Bewährt". Junge - Junge. Die Wasserwaage in der D7000 ist ergonomisch ein Witz. Was liebe ich das Ding bei der X10. Bei Nikon ist das Ding faktisch sinnfrei.

Soviel zu meiner ersten Enttäuschung. Nikon sagt, was funktioniert und akzeptiert ist, das ändern wir nicht ohne Not. Also womit sie wohl recht haben: es funktioniert. Wirklich - ganz ohne Häme. Es ist nicht so sexy wie bei Fuji - aber es funktioniert. Insbesondere das Menü der zuletzt benutzten Menüpunkte macht einem das Leben deutlich einfacher.

Nach einem Jahr und einigen Tausend Bildern bin ich versöhnt und die Kamera ist mir echt ans Herz gewachsen. Sie ist wirklich ein zuverlässiges Gerät, das mich noch nicht in Stich gelassen hat. Der Akku hält deutlich länger als bei der kleinen X10 und den Autofokus manuell zu steuern ist sogar einfacher. Ich würde mir die D7000 tatsächlich wieder kaufen (es sei denn ich gewinne im Lotto, dann wird es wohl doch eine Vollformatkamera - aber erst, wenn die einen schwenkbares LCD haben. Also ich fotografiere wirklich fast ausschließlich durch den Sucher - aber das Nikon die Dinge immer als letztes ändern muss...).


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