Mittwoch, 8. Juli 2015

Foto+Adventure (Workshops, Teil 2)

Mitte Juni war ich auf der Foto-Messe Foto+Adventure (siehe den Beitrag hier). Neben einer Verkaufsmesse wurden etliche Workshops angeboten, zwei habe ich besucht.

Fashion

Am ersten Tag habe ich mich für ein Fashion-Shooting mit Kuhlmann und Quack angemeldet. Nach einer halbstündigen Einführung in die Fashion-Fotografie wurde die Gruppe geteilt und wir konnten jeweils zu acht in einem vorbereitetem Lichtset eines der beiden professionellen Modells fotografieren. Während Kuhlmann zwei unterschiedliche Sets arrangierte, leitete Quack eine klassische Studiobeleuchtung ebenso klassisch her. 

Nikon D750, Studioblitz, 85 mm © T. Cremer
Dabei hat mir Kuhlmann deutlich besser gefallen als Quacks, wenn auch ...

....bei beiden eine echte Nachbesprechung fehlte. Aber am Ende hatte ich ein paar schöne Bilder im Kasten und eine Studiobeleuchtung auf meinem Wunschzettel (wie erkläre ich das meiner Frau? "Die hatten das alle in Duisburg" vielleicht?).

Hochzeitsfotografie

Am Sonntag stand dann Hochzeitsfotografie auf dem Programm. Firat Bagdu ist unzweifelhaft jemand der das Metier beherrscht. Seine inzinierten Porträts sind wirklich elegant und machen nie den Eindruck, dass er andere nur nachahmen will. Das ich grundsätzlich so meine Probleme mit vielen dieser inzinierten Hochzeitsbilder habe, ist ja nicht Farits Schuld. Trotzdem - oder gerade deswegen - war es spannend sich auf den Workshop einzulassen. 

Nikon D750, 1/800, f/3.5 ISO 100, 19 mm © T. Cremer
Eindrucksvoll war vor allem das Opening von Farit. Wie der Mann die Workshop-Teilnehmer begrüßt hat, war schon großes Kino. Hier konnte man eindrucksvoll erleben, wie sehr soziale Kompetenz für einen Fotografen zu einem echten Wettbewerbsvorteil werden kann. 

Nikon D750, 1/50, f/7 ISO 100, 24 mm © T. Cremer
Anders als im ersten Workshop fragte Farit nicht nur, was er selbst kann, sondern auch danach was die Teilnehmer können. Blöd nur, das wir bei der Vorstellungsrunde alle tiefgestapelt haben. Was folgte waren dann 3 Stunden Einführung in die Bildgestaltung... Da hatte ich mir etwas mehr vorgestellt. Aber man wird ja nicht dümmer und vieles was Farit gezeigt hat, hat bei mir neue Ideen und Sichtweisen auf das Thema ausgelöst, was ich dann zwei Wochen später auch direkt bei einer Hochzeit in Lüdinghausen umsetzen konnte.

Nikon D750, 1/80, f/4.5 ISO 100, 75 mm © T. Cremer
Besonderer Dank gebührt auch den beiden Modells. Ein echtes Brautpaar, seit zwei Wochen verheiratet, posierte geschlagene drei Stunden im Industrie-Ambiente des Landschaftspark. Ständig umrundet von einer Meute von Fotografen. Und das war meines Erachtens auch das größte Problem bei diesem Workshop: Bei 16 Teilnehmern kam man sich allzu oft vor, wie auf der Bundespressekonferenz im Kampf um die beste Position und den besten Blickwinkel. Auch deswegen empfand ich den Praxisteil als zu umfangreich.

Fazit

Auch wenn beide Workshops noch ausbaufähig gewesen sind, haben sie sich gelohnt. Vollprofis wie Kuhlmann oder Bagdu über die Schulter blicken zu können, lässt sich nicht durch Bücher lesen ersetzen. Auch der Kontakt mit Gleichgesinnten macht so einen Workshop immer interessant. Welche inhaltlichen Versatzstücke ich mitgenommen habe, ist nicht so einfach zu beantworten - aber beide Workshops wirken auch nach ein paar Wochen noch nach. Und dann sind da noch die Bilder. Also, in der Summe, Daumen hoch.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen