Einer der Gründe, warum ich zur Zeit nicht ganz so viel poste, wie ich eigentlich möchte, ist, dass meine erste Ausstellung vor der Tür steht. Im Stadtteilcafe im
Fachwerk Gievenbeck (Arnheimweg 40/42, 48161 Münster) wird am Sonntag, den 26. April, meine Fotoausstellung „inzwischen
– dazwischen“ eröffnet.
Dabei liegt das Stadtteilhaus nur einen Steinwurf von der ehemaligen
Oxford-Kaserne entfernt, wo die Bilder entstanden sind. Die Ausstellung mit mehr als 20
großformatigen Bildern des früheren Militärgeländes wird um 16 Uhr
vom Bezirksbürgermeister Stephan Brinktrine eröffnet und von dem Jazz-Duo Juan Carlos & Eva musikalisch untermalt.
|
© T. Cremer |
Seit nunmehr eineinhalb
Jahren ist die Kaserne nun verlassen. In dieser Zeit...
...habe ich mich auf Spurensuche vor und hinter den Mauern
gemacht. Meine Fotos beschreiben in fahlen Farben wie dicht die
Kaserne zwischen Alt-Gievenbeck und Auenviertel liegt. Dabei sind
es immer wieder Zäune und Mauern, die sich durch die Bilder ziehen
und die zivile von der militärischen Welt trennt. Die Bilder von mir stellen eine Momentaufnahme dar zwischen der
militärischer Nutzung der Vergangenheit und der zivilen
Stadtentwicklung in Zukunft. Das ganze Areal ist ein Zwischenraum,
der sich wie eine Festungsanlage zwischen Alt-Gievenbeck und dem
Neubaugebiet 'Auenviertel' schiebt.
|
© T. Cremer |
Dabei hat das
Kasernengelände in Gievenbeck eine wechselvolle Geschichte hinter
sich. Errichtet in den 30er Jahren sind bis in die 50er Jahren die Bauernkinder der Umgebung noch über das Gelände
gestromert. Erst Mitte der 50er Jahren wurde das Gelände aufgrund des IRA-Terrors abschottet. Am 14. November 2013 übergaben
dann die Britsch Forces Germany (BFG), die ehemalige Rheinarmee, das
Gelände an die Bundesrepublik. Die Tore aber blieben verschlossen. Nur an
besonderen Tagen durften bislang die Gievenbecker diesen Teil ihres
(zukünftigen) Quartiers betreten.
|
© T. Cremer |
In dieser Zwischenzeit,
konkret im Spätsommer 2014, ist eine Serie von Fotografien
entstanden, die nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Wie
sieht es in diesem Zwischenraum inzwischen aus? Welche Spuren hat die
Vergangenheit hinterlassen? Welche Spuren schreibt die Gegenwart. Und
wie dicht liegen Gievenbeck und Kaserne tatsächlich beieinander?
|
© T. Cremer |
Doch dieser kurze, in
Fotos festgehaltene, Moment ist stellenweise bereits vorbei: Das
erste ehemals verrammelte Tor ist bereits geöffnet und mit diesem
wurde der erste Stacheldraht entfernt. Die zivile Nutzung hat in
diesen Tagen bereits begonnen, bevor die Kaserne endgültig zu einem
Teil mitten in Gievenbeck wird.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen