Sonntag, 12. Oktober 2014

Zu Zweit ist man Einer mehr

Es ist schon erstaunlich, wie sehr die sich Bilder von einer Person alleine und solchen von zwei Personen unterscheiden. Dabei meine ich, dass der Unterschied weniger in der Verdoppelung der Protagonisten besteht - es entsteht eine ganz neue Qualität. 
 
D7000, 1/1250, f/1.8, 35mm   - © T. Cremer

Wenn du eine Person fotografierst, dann befindest du dich in einem Dialog - zumal...
...wenn du diese Person frontal von vorne in den Fokus nimmst. Aus dieser Unmittelbarkeit entsteht oft eine erfahrbare Spannung - oft unterstützt durch die Wahl des Hochformats (siehe auch Bild zu 'Licht braucht keinen Raum').

Hast du zwei Menschen vor der Linse, entstehen oft viel mehr emotionale Anknüpfungspunkte, als bei einer Person alleine. Zum einen können zwei Protagonisten miteinander kommunizieren, bis hin, dass sie die Kamera komplett vergessen. Oder sie kommunizieren beide mit der Kamera/dem Fotografen und vergessen, dass sie zu zweit sind. Aber auch jede Form der Dreiecks-Kommunikation ist möglich (vgl. das Bild zu 'Gartenparty').

Aber egal, wer mit wem gerade im Kontakt ist - am Ende ist der Fotograf im Bild nicht mehr zu sehen (und doch ein Teil dieses). Gleichzeitig wird ein Betrachter die Abgebildeten bereits durch ihre räumliche Nähe in Bezug setzten. Wie dies geschieht, ist enorm kontextabhängig. Aber fast immer ist das Ganze schließlich größer als die Summe der Einzelteile.

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