Jedes Fotoshooting hat ja so seine eigenen Herausforderung. An diesem Abend war es der Raum: 20 Quadratmeter umgeben von nüchterner Raufaser und einer weißen Decke. Vielleicht bin ich ja altmodisch, aber in meinen Ohren klingt Jazz einfach nicht nach Raufaser und Alpin-Weiß.
Damit man mich nicht falsch versteht. Es handelt sich mit Sicherheit um einen super Proberaum. Gute Akustik, trocken, ebenerdig - es gibt sogar ein großes Fenster. Aber eben nicht besonders fotogen. - Aber die Bilder sollten doch aussehen, wie die Musik klingt.
Meine erst Maßnahme bestand darin, so wenig Licht, wie möglich zu benutzen. Schnell stellte sich heraus, dass Streulicht ein Problem ist - also habe ich das Licht zusätzlich gebündelt. Dafür kamen meine bewerten bodenlose Pringle-Dosen zum Einsatz. Der Rest wurde über den Bildausschnitt eliminiert.
Ein anders Problem war, wie fast immer, der begrenzte Raum: Schlagzeug und Piano standen direkt an der Wand, was beim Schlagzeug einen gänzlich ungeeigneten Hintergrund ergab und den Pianisten hätte ich nur von hinten fotografieren können. Zum Glück handelte es sich um ein E-Piano. So konnte wir das gute Stück trotz Aufnahme-Verkabelung in den Raum drehen.
Ach - noch ein Problem zum Schluss. Die Beleuchtung war, wie oft bei Konzertfotos - mal wieder zu dunkel für den Autofokus. Diesmal habe ich mit Hilfe des LiveViews und der Ausschnittsvergrößerung scharf gestellt: Zurück Lehnen, Fokussieren, Vorlehnen, durch den Sucher blicken und Schuss. - Man!!! Wann erfinden die Ingenieure endlich einen Dunkel-Autofokus - dafür würde ich sogar zu Canon wechseln ;-)
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